Pressemitteilung des DHPV zum Tag des Ehrenamts:
Berlin, 2. Dezember 2025. Einsamkeit gehört zu den größten sozialen Herausforderungen unserer Zeit – besonders für ältere, schwerstkranke und sterbende Menschen. Viele leben allein, familiäre Unterstützung bricht weg, Freunde sterben, soziale Kontakte werden seltener. Hospizliches Ehrenamt setzt hier ein klares Zeichen: Niemand soll seine letzte Lebensphase isoliert verbringen.
Ehrenamtlich in der Hospizarbeit und Trauerbegleitung engagierte Menschen schaffen Verlässlichkeit, wo Beziehungen brüchig geworden sind. Sie besuchen Schwerstkranke und Sterbende zu Hause, in Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern und Hospizen. Sie nehmen sich Zeit für Gespräche und Unternehmungen, begleiten zu Terminen oder sind einfach präsent. Dadurch entstehen stabile, entlastende Kontakte, die Einsamkeit spürbar verringern.
„Ehrenamtliche sind oft diejenigen, die Einsamkeit wahrnehmen – und ihr ganz praktisch etwas entgegensetzen“, sagt Susanne Kränzle, Vorsitzende des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands (DHPV). „Sie schaffen verlässliche Beziehungen, die im Alltag vieler Betroffener fehlen. Ihr Einsatz ist ein zentraler Beitrag zu einer sorgenden Gesellschaft.“
Die Wirkung des hospizlichen Ehrenamts reicht über die direkte Begleitung hinaus. Ehrenamtliche tragen ihre Erfahrungen in Nachbarschaften, Vereine, Kirchengemeinden und berufliche Kontexte. Dadurch wächst ein Bewusstsein dafür, dass Sterben, Abschied und Trauer zentrale Themen des gesellschaftlichen Zusammenhalts sind – nicht Randthemen.
Gleichzeitig zeigt sich: Hospizliches Ehrenamt kann auch für die Engagierten selbst ein Gewinn sein. Wer sich einbringt, findet Gemeinschaft, Austausch und Sinn – oft ein wirksamer Schutz vor eigener Vereinsamung. „Viele Ehrenamtliche berichten, dass sie durch ihr Engagement selbst Verbundenheit erleben“, so Kränzle. „Ehrenamt stärkt Beziehungen in beide Richtungen.“
Zum Tag des Ehrenamtes spricht der DHPV allen Engagierten in Hospizarbeit, Palliativversorgung und Trauerbegleitung seinen ausdrücklichen Dank aus. Ihr Einsatz zeigt: Einsamkeit lässt sich nicht technisch lösen – sondern nur durch Menschen, die Zeit, Aufmerksamkeit und Verlässlichkeit schenken. Denn: „Am Ende zählt der Mensch.“